SUGOi_MIDZERO_leg_warmer"Ich packe meine Tasche und nehme mit:" Die Analogie des Konzentration-Spiels zur Einpackorgie vor einer Fahrradtour ist schon enorm. Immer die gleichen Sachen verschwinden im Rucksack, immer streng nach einer festgelegten, lang ausgetüftelten und erprobten Reihenfolge, um auch den letzten Platz auszunutzen und das letzte Luftloch zu füllen. Und immer schielen ein Auge und zwei Gehirnwindungen doch nach Optimierung. In ganz seltenen Fällen kommt sogar "Trial-and-Error" zum Einsatz und Dinge gehen mit auf Tour, die sich entweder als überaus nützlich oder als noch mehr überflüssig erweisen.

So auch beim SUGOi MIDZERO LEG WARMER, vielen eher als Beinlinge bekannt. Die Temperaturen bei meiner letzten Radtour waren schwer vorhersagbar, von warm bis eiskalt war alles möglich. Die Frage nach der richtigen Kombination einer langen UND einer kurzen Radhose beantwortete ich stattdessen mit einem kurzen Modell und den Beinlingen, die ich geschenkt bekommen hatte.

Kann das gutgehen? Der Verzicht auf eine zweite Radhose schmerzte schon, vor allem vor dem Hintergrund, dass ich die einzig vorhandene dann jeden Tag waschen und perfekt trocknen müsste. Die Sorge relativierte sich nur daher, dass meine Trekking-Hose im Notfall als Radhose hätte herhalten können. Platztechnisch hingegen ist das Gespann "Kurze Hose + Beinlinge" natürlich unschlagbar. Während der Fahrt habe ich maximal die Beinlinge im Rucksack, bei kalten Temperaturen hingegen alles am Körper.

beinlinge_angezogen

In Verbindung mit einer schwarzen Radhose fallen die Beinlinge nicht so schnell auf.

Zwei Kriterien legte ich daher an, um in Zukunft die Beinlinge als Ersatz zu akzeptieren oder einen Dauerplatz in den hinteren Reihen im Schrank zu sichern: Wärme und Praktikabilität. Letztere war auf meiner fünftätigen Fahrt erstaunlich hoch. Ich hatte erwartet, dass gerade bei schnellen Kurbelbewegungen die Beinlinge schnell verrutschen. Doch auf rund 400 Kilometern habe ich genau einmal ein "verrutschtes Bein" geraderücken müssen. Der Tragekomfort ist dennoch hoch, der Gummizug schneidet nicht ein. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit, die natürlich auch durch die Neugier nach der Empfindung begründet ist, fühlt sich die Kombination aus kurzer Hose und Beinling an wie eine lange Radhose. Perfekt!

Bei einer solchen Passgenauigkeit ist es nicht verwunderlich, dass der Wärmeaspekt ebenfalls nicht zu negativen Ergebnissen führt. Solange die Beinlinge nicht verrutschen, ist auch nicht zu erwarten, dass die Kälte durch die Ritze zwischen Hose und Beinling zieht. Ich habe meine kurze Radhose immer über die Beinlinge gezogen und bin die ersten beiden Tagesetappen in eisiger Kälte gefahren. Die Beine waren (ausreichend) warm.

Das zugegebenermaßen etwas unvorteilhafte Aussehen – hier haben lange Radhosen die Nase klar vorne – wird absolut kompensiert durch die komfortable Situation, schnell von einer langbeinigen Ausstattung auf einer kurzbeinige zu wechseln. Schuhe aus, Beinlinge aus, Schuhe an, schon kann es weitergehen. Der Vorteil: Dieses Prozedere ist auch in der Öffentlichkeit möglich, der Wechsel einer Radhose hingegen Anlass für eine Anzeige wegen öffentlichen Nudismus.

Ich bin selten so überzeugt gewesen von einem Kleidungsstück, dass ich geschenkt bekommen habe und von dem ich nichts erwartet hatte. Auf der besagten Tour hatte ich ein Trikot an, dessen Arme sich von lang auf kurz wechseln ließen, deshalb fiel der Test entsprechender Armlinge flach. Das aber wird nachgeholt.

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