Sennheiser OMX 70 SportIch habe nicht wirklich lange überlegt: Als ich vor zwei Jahren mein Training wieder richtig intensiviert habe, musste ich einfach einen neuen MP3-Player anschaffen. Der Nike+ Chip gab letztlich den Ausschlag, der Griff zum weißen Apfel im Nano-Format war schnell gemacht. Ich war und bin begeistert, bis auf die Kopfhörer. Die weißen Dinger fallen mir einfach zu schnell aus den Ohren. Auf einem Gruppenlauf habe ich dann Kopfhörer mit Bügeln gesehen und wusste, dass mir diese zum Trainingsglück noch fehlen. So kaufte ich mir ziemlich schnell die Sennheiser OMX 70.

Dabei waren das eigentlich nicht die Kopfhörer, die ich ursprünglich kaufen wollte. Die Sennheiser PMX 70 mit einem durchgehenden Bügel sollten es werden, waren aber nicht verfügbar. Daher habe ich zu diesem Modell gegriffen. Bereut habe ich es nicht und war umso erstaunter, heute diverse Kommentare und Kritik an den Teilen bei einem großen Online-Versandhaus zu lesen. Vor allem die Auflösungserscheinungen am Kabel, von denen häufig berichtet wurde, kann ich nicht bestätigen. Vielleicht habe ich einfach nur Glück gehabt, aber ich laufe grundsätzlich immer mit Musik und immer mit diesen Kopfhörern, deren Laufleistung mehrfach vierstellig sein dürfte.

Die Kopfhörer sind allerdings keine In-Ear-Hörer, wie überall behauptet wird. Vielmehr liegen sie wie Standard-Knöpfe auch vor dem Gehörgang und werden dort durch den Bügel fixiert. Durch die Höhenverstellung kann man die Teile der eigenen Hörmuschel anpassen – auf dem Foto sieht man die Stelle beim Übergang des silbernen Teils in den kurzzeitig grünen und dann grauen Gummibereich. Für meine Ohren passt das bestens, mag sein, dass es Ohrformen gibt, in die der Kopfhörer trotz Einstellung einfach nicht passen will.

Der Stecker zum Abspielgerät – eine Standard-3,5mm-Klinke – ist abgewinkelt. Daher gibt es bei Funktionskleidung mit eingenähten Taschen für spezielle MP3-Player manchmal Probleme mit der Verbindung. Allerdings hat sich für mich herausgestellt, dass man den Kopfhörer dadurch wesentlich weniger schnell aus seinem Gerät zieht, ohne dies zu beabsichtigen. Für mich ist das damit eine Feature und kein Designfehler.

Der Klang des Kopfhörers ist absolut gut und beim Laufen auch mehr als ausreichend. Ich bin zwar erklärter Musik-Liebhaber, doch gebe ich unumwunden zu, dass ich meinen Klanganspruch beim Laufen im Zaum halten kann. Er klingt gut, das ist unumstritten, ob nun der Bass besser oder schlechter ist als bei Vergleichsmodellen, kann und will ich hechelnderweise bei Kilometer 20 nicht beurteilen.

Drei Kritikpunkte gibt es dann doch: Zum einen ist die Gummitülle, die als Knickschutz am gewinkelten Stecker sitzt, bei mir so gelöst, dass sie sich leicht verschiebt. Passiert das und passt man nicht auf, sie vorsichtig wieder in Position zu bringen, kann der Stecker schnell abreißen. Bisher ist mir das nicht passiert. Zum anderen ist das Kabel viel zu lang! Laut Datenblatt trennen Kopfhörer und Stecker maximal 1,2m. Auch wenn man Sennheiser dadurch schlecht Knauserei vorwerfen kann, so ist diese Länge beim Laufen einfach zu lang. Ich liebäugle gerade damit, mir einen noch kleineren MP3-Player zum Anstecken an den Kragen zu kaufen, da würden 30-40cm Kabel glatt reichen. Alles andere ist Gewicht und vor allem Kabel-Wirrwarr, der gute 40km mit herumgeschleppt werden muss. Zum dritten die Farbe: Das Grün tut in den Augen weh und beißt sich so ziemlich mit jedem meiner Laufshirts.

Dennoch, ich bin zufrieden mit dem Sennheiser, und ich scheue auch nicht den Kauf des Nachfolgers OMX 80 Sport II, der immerhin in einem mit deutlich genehmeren Orange-Ton daher kommt.

Noch ein Wort zum Schluss: Ich fahre leidenschaftlich gerne Rennrad und kann nur jeden Autofahrer, der meint, hupen zu müssen, weil man auf der Straße fährt, einladen, im Sattel Platz zu nehmen und zu versuchen, auf den maroden Radwegen rund um Köln zu radeln, die diese Bezeichnung schon seit Jahren nicht mehr verdienen. Aber ebenso wie ich verurteile, in Gruppen nebeneinander zu fahren, so finde ich es ebenso unverantwortlich, auf der Straße auch noch mit Kopfhörern zu fahren. Denn das ist das potentiell wirklich rücksichtslos. Da Schwimmen mit den Kopfhörern ebenfalls nicht zweckdienlich ist, landet dieser Artikel ausschließlich in der Kategorie “Laufen” auf dieser Seite. Und ich appelliere erneut an die gemeinsame Rücksicht. Fahrt vorsichtig und gemeinsam statt gegeneinander, Autofahrer wie Rennradfahrer!

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