Fehlkauf nenn man so etwas, glaube ich. Ich hatte im Schuhladen meines Vertrauens einen Nike Zoom Vomero 3 gekauft, anprobiert und für gut befunden. Der Schuh war etwas schmaler als andere Modelle, die ich sonst gelaufen hatte, aber er saß erstaunlich gut und solide am Fuß, vermittelte mir ein direktes Gefühl für die Straße und besaß das richtige Maß an Dämpfung. Das alles zählt nichts, wenn Probleme erst nach einigen Kilometern losgehen. Damit hätte ich nicht gerechnet. 

Der Nike Zoom Vomero 3 ist ein „normaler“ Laufschuh, der Fuß sitzt gut gestützt im Bett des Schuhs, zumindest wenn man so breite Füße hat wie ich. Mein „Referenz-Schuh“ ist nun seit einiger Zeit der Nike Vomero 9, er ist ein wenig breiter, und das spürt man. Dennoch fühlte ich mich vom Nike Zoom Vomero 3 eher umschmeichelt als eingeschnürt. Er ist kein Leichtgewicht, seine Dämpfung hingegen ist ordentlich. Die ersten Trainingseinheiten absolvierten wir im guten Tempo.

Dann gingen die Probleme los. Ich hatte zunehmend Schmerzen in der Achillesferse. Immer und immer wieder habe ich Trainingseinheiten abgebrochen, und immer wieder habe ich mehrere Tage pausiert. Zugegeben war mir das nicht neu, und vielleicht dauerte es deshalb länger, bis ich die Ursache mit im Nike Zoom Vomero 3 suchte. Das war die Zeit, zu der ich mich in Behandlung begab. Der Orthopäde stellte nichts fest und riet mir, eher auf Radsport umzustellen. Dass das keine Option ist, war ihm allerdings ebenso klar wie mir.

Es folgten weitere Ärzte, sogar ein Blick in die Röhre bzw. mein dreidimensionales Innere. Wieder wurde nichts festgestellt. Ein Belastungs- und Lauftest schließlich brachte es nach über einem Jahr zu Tage. Ich laufe mit extrem unterschiedlicher Belastung und bringe auf einem Fuß deutlich mehr Gewicht zu Boden als mit dem anderen. Entsprechende Einlegesohlen sollten das korrigieren, inzwischen darf ich einen enormen Erfolg feststellen.

Für korrigierende Einlegesohlen war es allerdings beim Nike Zoom Vomero 3 bereits zu spät, das Profil des Schuhs war unregelmäßig abgelaufen und damit nicht mehr zu benutzen. Außerdem entwickelt man eine Abneigung gegen einen Schuh, in dem man regelmäßig Schmerzen bekommen hat. Insofern muss ich leider feststellen, dass der Nike Zoom Vomero 3 für mich ein echter Flopp war. Er durfte noch einige Zeit im Schuhschrank weilen und immer mal wieder bei Aktionen herhalten, für die mir andere Schuhe zu schade waren. Das kostete ihm nun die letzte Daseinsberechtigung. Bye Bye, Nike Zoom Vomero 3. Es hat nie so richtig gefunkt zwischen uns.

Um es deutlich zu sagen: Dies sind meine persönlichen Erfahrungen mit dem Nike Zoom Vomero 3. Vermutlich hätte ich diese Entwicklung mit jedem Schuh nehmen können, zumal ich mit der inzwischen neunte Generation dieses Schuhs mehr als zufrieden bin. Dass sich die Geschichte bei einem anderen Läufer genauso wiederholt, ist eher unwahrscheinlich. Daher bitte ich dies als Warnung nicht gegen einen Schuh zu verstehen, sondern mehr als Aufforderung, auf seinen Körper zu hören. Wenn es schmerzt, hat das im Regelfall einen Grund, der auch zu finden ist. Sollte der erste Arzt nur die Achseln zucken, heißt das nicht, dass der zweite nicht fündig wird. Viel Glück!

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