Sinclair C5

Wie kann eine Software ein Hobby-Projekt retten, das mit Computern und Mikrocontrollern praktisch gar nichts zu tun hat? Im Falle unseres Sinclair C5 ist genau das passiert. Das gute Stück – ich habe es bereits ausführlich beschrieben – darf nur als Pedelec ohne Versicherungsschutz auf die Straße. Die Befreiung ist aber in der normalen Version des Liegerads von 1985 nicht gegeben, denn er fährt auch ohne Pedalbetrieb. Ein Stück Hardware sollte helfen, selbst hergestellt und damit teuer, vielleicht zu teuer. Es sei denn, man findet den BlackBoard Circuit Designer.

Der Sinclair C5 hat ein großes Problem: Er hat keine rechtliche Zulassung auf deutschen Straßen. Da das Gefährt auch ohne Pedalkraft nur per Elektroantrieb fährt, ist es kein Pedelec, sondern benötigt eine Mofazulassung. Die allerdings bekommt es nicht, weil es keine Papiere hat. Und einen Sturzhelm möchte ich während der Fahrt eigentlich auch nicht tragen müssen. Eine handelsübliche Pedelec-Steuerung kostet einen Haufen Geld und ist zudem auch nicht wirklich kompatibel. Also ist DIY angesagt.

Endlich, nach einem Monat Stillstand fährt der Sinclair C5 wieder, und zwar elektrisch. Die Sünden meiner Bastel-Vorgänger hielten sich in Grenzen und waren mit ein wenig Mühe nachvollziehbar und damit auch wieder umkehrbar. Nun schnurrt der Motor und beschleunigt das Gefährt. Leider gefährlich.

Man, das ging schneller als gedacht. Mit weitaus weniger Problemen als gehofft habe ich dem Sinclair C5 heute neue Reifen und Schläuche verpasst. Das gute Stück stand noch auf vollkommen poröser Originalbereifung, auf den Mänteln prangerte wirklich der Sinclair-Schriftzug. Die Schläuche sahen für ihr alter erstaunlich gut aus, sind aber auch neuen gewichen. Alles vollkommen reibungsfrei? Nicht ganz…

Nun steht er in Hamburg, der kleine Große, das Traum-Mobil eines jeden Elektrofahrzeug-Enthusiasten, und eines der seltsamsten Gefährte, dass noch nicht einmal deutsche, sondern vielmehr englische Straßen erobert hat – wenig erfolgreich. Der Sinclair C5 ist gestern von Münster nach Hamburg gefahren, leider bisher nur auf der Ladefläche. Das Fahrzeug ist im wahrsten Sinne des Wortes „platt“, die Batterie gibt erwartungsgemäß keinen Mucks von sich, und auch die Reifen haben schon bessere Zeiten gesehen. Zehn Jahre Lagerung haben eben ihre Spuren hinterlassen. Und dennoch bin ich äußert positiv überrascht!

Meine Güte, was habe ich da getan. Ein großes Online-Auktionshaus hatte einen visuell gut erhaltenen Sinclair C5 im Programm, ein Elektromobil in Form eines halb verkleideten Liegefahrrads. Mich treibt die Suche nach einem Elektromobil schon länger um, also habe ich zugeschlagen. Ich habe nicht die geringste Ahnung, was mich nun erwartet.

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen