Ernährung

Begleiter beim Abnehmen ohne Diät

Mumpitz, Schwachsinn: Überall Diäten, von Zeitschriften, die Frauennamen tragen, von B-C-D-Promis, die ihre persönliche, vermutlich gefakte Abnehmgeschichte mit viel Marketing in noch mehr Geld verwandeln wollen. Und natürlich gibt es Diäten von allen Lebensmittelherstellern, Light-Produkt-Serien, wohin das Auge sieht und so weit es reicht. Das alles kostet eine Menge Geld, und alle Diäten überschlagen sich mit Versprechungen, versprechen Wunder und den Verlust mehrerer Kilos in wenigen Tagen. Dauerhaft, versteht sich, denn einen Yoyo-Effekt gibt es offensichtlich nicht. Und hungern muss keiner. Man gewinnt manchmal den Eindruck, alleine durch den Kauf der Produkte soll das Abnehmen gelingen, Abnehmen ohne Diät durch Geldbörsen-Aderlass. Immerhin, das Gewicht von jeder Menge Geld ist man tatsächlich dauerhaft los.

Dabei geht es eigentlich sehr einfach. Ich habe innerhalb eines Monats über sieben Kilogramm abgenommen. Und ich habe dafür überhaupt kein Geld ausgegeben. Auch wenn ich es sehr bedauere, ich werde damit auch nie Geld verdienen. Denn es kostet weniger, als „normal“ zu essen.

Brandt Kleine Scheibchen Sesam Dem langweiligen Alltag den Kampf ansagen, auch in Sachen Ernährung – das ist nicht immer einfach. Denn die Zusatzkalorien, die täglich durch den Verdauungsapparat eines Sportlers wandern, können schon einmal eintönig werden. “Essen müssen” ist nicht immer angenehm. Schön, wenn man von seinen Liebsten immer wieder mit essbaren Mitbringseln beehrt wird, die man noch nicht kennt. In diesem Fall lagen “Brandt Kleine Scheibchen Sesam” auf dem Gabentisch. Die Grinsebacke von Brandt konnte mir bisher immer nur ihren Zwiback verkaufen, besonders in Zeiten, in denen sonst nicht viel im Magen blieb. Die kleinen Scheibchen hier allerdings sollten mit ins Büro wandern, um im ersten Moment des aufkeimenden Hungerns schnelle Linderung zu bringen.

Es dauerte genau eine Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von einem Ende der Stadt zum anderen. In diesen 30 Minuten war ich gefühlte zwei Erfahrungen reicher und dafür exakte 19,95 Euro ärmer. Knappe zehn Euro hatte ich dafür bezahlt zu erfahren, dass Triathleten ganz offensichtlich nicht gerne aufwändig kochen, sondern Schnell-Rezepte bevorzugen. Weitere beinahe zehn Euro waren ins Land gegangen, um festzustellen, dass das Kochbuch „Die Triathlon-Küche: 50 Topathleten verraten ihre Lieblingsrezepte“ mit der ISBN 3936376301 sein Geld nicht wert ist. Zugegeben, die Rezepte sind beinahe allesamt sehr praktisch und ansehnlich zubereitet und fotografiert. Das wiegt allerdings die Mankos dieses Buches bei weitem nicht auf.

crusty_pocketSo kann man sich täuschen: Als Vertreter einer kleinen Gruppe, die sich nicht prinzipiell gegen „Bio“ stellt, sondern der das Logo einfach egal ist, solange ein Produkt gut schmeckt und damit meist bei herkömmlicher Nahrung landet, habe Mini-Knäcke geschenkt bekommen. Sie sind klein, in doppelter Ausführung bebündelt in biologisch nicht ganz so wertvolles Plastik verpackt und hören auf den Namen „Crusty Pocket“. Ein kleines BIO-Zeichen ziert das Etikett, ebenso wie die Bezeichnung „Classic“, womit in den Raum gestellt sei, dass es mehr als eine Sorte der Doppel-Mini-Knäcke gibt. Ich habe nur eine Sorte bekommen, und die liegt vor mir. Verzeihung, sie lag vor mir. Die kleinen Brote mussten meinen gestrigen langen Tag überbrücken. Der Tag hatte es in sich, die Knäcke allerdings auch.

effect_flascheWas kommt nach „Süß“? Zuckerwasser? Gelöste Süßstoff-Perlen? Ein großer Anwärter auf den Titel „Süßer als Süß“ ist auf jeden Fall auch der Energydrink „effect“ der Firma MGB aus Paderborn. Der „High Quality Energy Drink“ verspricht laut Etikett richtig bei „erhöhter Beanspruchung“ zu sein. Nun denn, eine erhöhte Beanspruchung hat man als Sportler häufiger. Also durfte das Getränk mit einem zweitägigen Umweg über den Kühlschrank seiner eigentlichen Bestimmung zurückgeführt werden: Energiebeschaffung direkt nach dem Wettkampf, kurzfristig und erfrischend, mit Taurin und Koffein, um wirklich den Kampfesgeist wieder zum Leben zu erwecken – ist natürlich totaler Blödsinn! Denn dafür hat der Drink viel zu viel Zucker, wie seine Artgenossen auch.

magicman_teaserDa war er – der MAGIC MAN. Er schaute aus einer Geschenkverpackung heraus. Durch meine Angewohnheit, reichlich Sport zu treiben, mache ich es meinem Umfeld sehr einfach, kleine Aufmerksamkeiten an diversen Festivitäten für mich zu finden. Das können kleine Sportsocken sein – seitdem freue ich mich wieder, Socken geschenkt zu bekommen – oder eben ausgefallene Sport-Ernährungsdrinks. In diesem Fall war der "MAGIC MAN" zum Geschenk erkoren.

Das Etikett lässt es bereits erahnen: "Mit Taurin & Coffein" verspricht der Drink, schnell wieder aufzubauen, den Hype um Red-Bull, das durch die gleichen Inhaltsstoffe Bekanntheit erlangt hat, als Zugpferd im Rücken. Wer wusste vor der Ära des Stiers schon, was Taurin ist? Und wer hätte einen Drink gekauft, der vollmundig einen unbekannten Inhaltsstoff verspricht? Vermutlich niemand. Schaut man sich das Etikett genau an, so sieht man einen Mann, der mit vier Armen entweder ein medizinisches Wunder darstellt, Da Vinci zur Erklärung des goldenen Schnitts gedient hat oder aber abheben will, weil er meint, er könne fliegen.

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