effect_flascheWas kommt nach „Süß“? Zuckerwasser? Gelöste Süßstoff-Perlen? Ein großer Anwärter auf den Titel „Süßer als Süß“ ist auf jeden Fall auch der Energydrink „effect“ der Firma MGB aus Paderborn. Der „High Quality Energy Drink“ verspricht laut Etikett richtig bei „erhöhter Beanspruchung“ zu sein. Nun denn, eine erhöhte Beanspruchung hat man als Sportler häufiger. Also durfte das Getränk mit einem zweitägigen Umweg über den Kühlschrank seiner eigentlichen Bestimmung zurückgeführt werden: Energiebeschaffung direkt nach dem Wettkampf, kurzfristig und erfrischend, mit Taurin und Koffein, um wirklich den Kampfesgeist wieder zum Leben zu erwecken – ist natürlich totaler Blödsinn! Denn dafür hat der Drink viel zu viel Zucker, wie seine Artgenossen auch.

Aber ja, er erfrischt. Leicht prickelnd läuft er die Kehle hinunter und erinnert wie viele seiner Artgenossen an das vielbeworbene Erfrischungsgetränk Red Bull. Doch „effect“ ist – subjektiv gesprochen – deutlich süßer! Dies ist auf den ersten Schluck kaum wahrnehmbar, aber im Nachgang verbleibt ein Süßfilm auf der Zunge, der für eine ganze Hochzeitstorte reichen sollte.

Mit 48 kcal auf 100ml hebt sich der Energydrink dabei gar nicht so besonders ab. Immerhin hätte ein erhöhter Zuckerbeisatz ja durchaus gewünscht sein können, wer abnehmen will, ist mit Energydrinks ohnehin schlecht beraten. Doch daher kommt der zusätzliche Schub an Süße wohl nicht.

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Ob die beigesetzten Vitamine nun besonders wertvoll sind, mehr Marketingstrategie sind, oder vielleicht sogar hauptverantwortlich für diesen gar nicht so positiven Unterschied zu Mitbewerbern, ist an dieser Stelle nicht zu klären und auch nicht wichtig. Hier geht es um den subjektiven Geschmack, und der spricht nicht für „effect“. Schade, denn die Flasche macht sich im Kühlschrank recht nett. Man könnte fast meinen, der Hustensaft habe nun ein gepunktetes Etikett, so seriös wirkt die Verpackung. Praktisch ist die Pfandverpackung allemal, denn sie wirkt stabiler als viele Getränkeverpackungen am Markt.

Wer es also gerne extrem süß mag, der ist mit „effect“ nicht schlecht beraten. Eine kurze Recherche bringt einen Preis von etwa 0,8 Euro für 0,2 Liter zustande, das ist vergleichsweise normal, weder hochpreisig noch besonders günstig. Vollkommen inakzeptabel ist allerdings ein Ergebnis der Zeitschrift Ökotest 08/2007, die im Test ein Benzolgehalt feststellte, der schlicht krebserregend ist. Ob dies inzwischen abgestellt wurde, konnte auf die Schnelle nicht ermittelt werden, vorsichtshalber war dies allerdings die letzte Flasche „effect“, die den Einkaufswagen kennenlernte. Das Opfer im Namen der Gesundheit hält sich allerdings gefühlt in Grenzen.

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