Run am Ring 2009 Was ein Erlebnis: Am 1. August 2009 starteten gut 1.000 Läufer in der Boxengasse des Nürburgrings zum Lauf über die 24,4 Kilometer lange Laufstrecke. Mitten drin steckte meine Wenigkeit. Die Bedingungen des Laufs sind nahezu extrem. Die Distanz ist weniger problematisch als vielmehr das Höhenprofil des Laufs. Rund 500 Höhenmeter müssen überwunden werden. Schaut man sich das Höhenprofil an, so gewinnt man den Eindruck, die Strecke geht erst einmal zehn Kilometer konstant bergab, um danach weitere zehn Kilometer ebenso konstant wieder bergauf zu gehen. Danach kommt ein mehr oder weniger gerades Stück, ein letzter Aufstieg am Ende und ein kurzer Zieleinlauf.

Das Schlimme ist, dass der Eindruck täuscht. Auch wenn die Tendenz tatsächlich wie beschrieben ist, fallen beim Blick auf das Höhenprofil die kleinen Zacken zwischendrin weitaus weniger auf als ihre Auswirkung auf der Strecke selbst. So begegnet man auch beim Abstieg bereits kleinen Steigungen, die einen vollkommen aus dem energiesparenden Rhythmus holen, beim kräftezehrenden Aufstieg hingegen kommen kurze Passagen mit passablem Gefälle, die man mit einem hohen Tempo nehmen muss, um nicht mehr Kraft beim Bremsen zu lassen.

Dass die ganze Strecke über Asphalt führt, tut sein übriges. Die Schläge, die man in den Knien verspürt, wenn die Strecke zu steil bergab läuft, sind extrem. Eine gute Dämpfung in den Schuhen ist daher Pflicht, und ich befürchte, ich hatte die falschen Schuhe an, die ich bereits für den Berlin-Marathon einlaufe. Einem Sonnenbrand bin ich knapp entgangen, meine Haut hat sich im Nachhinein nicht gepellt, auch wenn ich fest damit gerechnet hatte, so gespannt hatte sie sich.

Die Bedingungen sind extrem, das Wetter war nicht das Schlechteste, aber auch nicht das Schonendste. Doch die eigentliche Belastung dieses Laufs ist hausgemacht und von Umwelteinflüssen unabhängig. Zeitweise wünschte ich mir sogar Regen herbei, aber die einzige Wolke, die sich für zwei Minuten kurzzeitig ergoss, hinterließ leider nur eine Ahnung von Regen.

Auch erwähnenswert: Die vorbildliche Leistung der Versorgung! Zwar ist der Lauf sicherlich nicht gerade preisgünstig, aber die Versorgungsstellen, die im Durchschnitt alle drei Kilometer stehen, und die man auch beim Anstieg benötigt, sind personell gut besetzt und haben sich bestens gerüstet. Auch die Versorgung am Ende des Laufs ist alles andere als mickrig, ich habe selten eine solche Auswahl an Getränken und Essbarem bei einem Lauf dieser Größe gesehen. Einzig das kohlensäurehaltige Wasser sollte durch stilles Wasser ersetzt werden.

Ebenfalls ein großes Kompliment an die Fotografen. Ich habe dreizehn Bilder von mir gekauft, zu einem Preis, der mit 16,99 Euro absolut fair ist, zumal einige Bilder wirklich gelungen sind. Da sollten sich andere Sportlauf-Fotografen eine Scheibe von abschneiden! Und das Foto durfte ich nach Rückfrage auch auf dieser Seite veröffentlichen. Danke dafür!

Alles in allem bin ich hoch zufrieden mit dem Ergebnis. Ich bin durchgelaufen und keine Passage, sieht man von den Versorgungsstellen ab, gegangen. Das Ergebnis ist mit keinem anderen Lauf vergleichbar, da nur wenige Strecken solch ein extremes Profil haben, von der ungewöhnlichen Länge ganz abgesehen. Dennoch werde ich den Lauf sicherlich nicht in mein Standard-Repertoire aufnehmen, dafür ist er einfach zu anstrengend.

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