Ein etwas größerer Bahnübergang Fertig, so kann man meinen Zustand treffend beschreiben. Gegen 9 Uhr bin ich heute morgen in Köln losgefahren, gegen 17 Uhr dann in Hamm angekommen. Gute 120 Kilometer durch das Bergische Land wären auch nicht ganz so schlimm gewesen, wenn das Wetter etwas gnädiger gewesen wäre. So allerdings sind mir abwechselnd die Hände und die Füße abgefroren. Obwohl, es hätte schlimmer kommen können. Der Regen hielt sich in dankbaren Grenzen, die Regenfelder sind immer wieder schnell durchgezogen. Glück im Unglück, sozusagen, doch Glück kann einfach verdammt kalt sein.

 

Sonne auf dem Weg nach Hamm
Ein wenig schöne Sonne während des heutigen Tages. Ein seltener Anblick…

Die Tour selbst war ein echtes Highlight. Geplant hatte ich die Strecke diesmal mit einem Onlineroutenplaner der Uni Heidelberg, die Tour selbst habe ich dann via Mapsource ins Garmin übertragen. Der Routenplaner funktioniert einfach ideal, das kann ich inzwischen nach Abschluss der Tour ohne Einschränkung sagen. Die Tour war abwechslungsreich und zwang mich das eine oder andere Mal zum plötzlichen Abbremsen, weil die Tour die große Straße verließ und mich einen echten Trail den Berg hoch und runter schickte. Bei einer entsprechend langen Strecke kann das zwar irgendwann nerven, hat aber durchaus auch seinen Reiz. Immer nur Bundesstraße kann langweilig werden, das sollte ich im Verlauf der Tour noch merken.

Mit dem MTB durch den Wald auf eigene Gefahr
Mit dem MTB mitten durch den Wald, aber immer auf eigene Gefahr!

Nein, diese Abwechslung kam nicht nur einmal und hat die Strecke so richtig fahrenswert gemacht. Sechs Stunden und 48 Minuten reine Fahrzeit zeigen, gerast bin ich nicht. Mit Rucksack und einem einfachen Fahrradhelm geht man selbst mit MTB die Abfahrten einfach ruhiger an und schleift ein wenig seine Bremsen runter. Dafür war ich aber heilfroh, endlich in mein Hotel, den "Hammer Brunnen" zu kommen.

Überall Elefanten im Hamm
Überall in Hamm stehen Elefanten. Dieser hier aus Plastik, und ein echter ist mir nicht untergekommen.

Es sollte auf dieser Tour das einzige Hotel sein, dass ich in Anspruch nehmen sollte. Ich hatte die Tour komplett als Couchsurfing-Experiment geplant. In jeder Stadt hatte ich Couchsurfer gefunden, die mir ein Bett zur Verfügung stellen wollten, nur in Hamm waren meine Bemühungen leider erfolglos. So blieb mir zu einer gewissen Planungssicherheit nichts anderes übrig, als ein entsprechendes Hotel zu buchen.

Praller Name für die Haltestelle: Herrentisch
Einen pralleren Namen für eine Haltestelle habe ich noch nie gelesen: Herrentisch!

Die Zimmer des "Hammer Brunnen" sind sehr einfach und ein wenig verwohnt, zumindest das Bad. Aber es ist sauber, die Fugen sind neu, es ist nirgends Schimmel. Und das Bonbon auf meinem Bett war lecker… Der Preis ist der Leistung angemessen, wie es so schön heißt. Das Frühstück war vermutlich mangels anderer Gäste nicht als Buffet angerichtet, sondern sehr stilvoll am Tisch angerichtet. Die Präsentation ließ nichts zu wünschen übrig, nur die Auswahl hätte größer sein können. Kein Frühstück-Ei, das machte mich durchaus traurig. Und frisch aufgebacken oder gar ganz frisch waren die Brötchen auch nicht. Die nächsten Tage sollte ich diesen Anspruch natürlich nicht haben, denn wenn man sich bei anderen Couchsurfern einquartiert, dann hat man genügsam zu sein und das zu nehmen, was man bekommt. Umso schmerzlicher vermisste ich mein Frühstücks-Ei.

Geverlsberg war ein wenig leergefegtGevelsberg war ein wenig wie leergefegt, aber immerhin konnte man so mit dem Rad durch die Fußgängerzone.

Das Rad konnte ich im Flur unterstellen, was sicherlich der Tatsache geschuldet war, dass ich nur alleine fuhr. Zwei Raeder finden hier unmöglich Platz. Im Hinterhof befindet sich ein Fahrradständer, mein MTB hier anzuketten und dann dem Regen auszusetzen, fand ich allerdings eine weniger gute Idee.

Waschsalon Plitsch-Platsch
Der Waschsalon “Plitsch-Platsch” in Hamm ist von außen eine Attraktion, von innen eher weniger…

Insgesamt war der Tag durchaus gelungen, und Fotos werden folgen, sobald ich an meinem heimischen Rechner in Köln bin sind gefolgt.

>>> Bericht vom zweiten Tag

4 comments

ph0

Da will ich dann mal als Erster meine Glückwünsche ausprechen.

Chapeau
ph0

Horst Zimmermann

Hallo wollen nächste Woche von Schaffhausen nach köln und dann nach Berlin, wollten eigentlich dann den R! von münster nach Berlin nehmen. Das soll aber Naturstrasse sein, bevorzugen Schon Asphalt. Kannst und deine Daten Hotel, Strecke usw geben. Mein Kumpel will von köln nach Hamburg mit dem Zug und dann mit dem Rad weiter nach Berlin, wäre nett wenn dich melden würdest, habe einen Garmin 705.
LG Horst

    sebezahn

    Hallo Horst, ich wünsche Dir eine wirklich tolle Reise. Die Daten sind inzwischen uralt, und da ich inzwischen nicht mehr am PC arbeite, kann ich die auch nicht mehr aufrufen. Schau dir den Reiseverlauf mal an, ich habe nur in Hamm im Hotel übernachtet. Die anderen Städte habe ich Couchsurfing gemacht. Der Streckenverlauf war Köln-Hamm-Osnabrück-Hannover-Magdeburg-Berlin. Besonders zwischen Osnabrück-Hannover und zwischen Magdeburg-Berlin hast du Straße, Straße, Straße. Wirklich schön ist anders, wobei du ca. 40 Kilometer vor Hannover auf den Kanal ausweichen kannst. Schau dir doch mal die neue Google-Fahrradkarten-Funktion an, was die zutage fördert! Habe ich noch nicht probiert, aber vielleicht lohnt das! Gute Reise Euch!

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